Der große Hafen ist das perfekte Modell für das Game-Based-Training. Mit einem großen Hafen - als Modell - können viele unterschiedliche Geschäftsprozesse (Kernprozesse, unterstützende Prozesse, qualitätssichernde Prozesse und so weiter) simuliert werden. Bei der Geschäftsprozess-Simulation (engl: Business Process Simulation) werden Geschäftsprozesse oder relevante Ausschnitte daraus abstrahiert und simuliert.
Ziele der Simulation von ausgewählten Geschäftsprozesse des großen Hafens können u.a. sein:
- um Best Practice aus der Simulation für eigene Geschäftsprozesse zu nutzen,
- um Mitarbeiter für Teamarbeit oder Good Practice einzuarbeiten,
- um das Qualitätsmanagement zu unterstützen,
- um Kenntnis über die Geschäftsprozesse zu erlangen,
- um Auflagen von Geschäftspartnern oder Verbänden zu erfüllen (zum Beispiel Vorbreitung für Zertifizierungen, u.a. ISO/IEC 20000).
In der CommitmentHafen Simulation werden Teilnehmer durch Simulation einer Praxissituation einen möglichst realistischen und praxisbezogenen Einblick in gezielte Probleme und Zusammenhänge gewinnen, eigene Entscheidungen treffen und Konsequenzen ihres Handelns erfahren.
Eine gemeinsame Reflexion hilft, verschiedene Beobachterpositionen einzunehmen und Vor- und Nachteile inhaltlicher als auch verhaltensbezogener Handlungen zu diskutieren.
CommitmentHafen zeichnt sich vor allem durch einen konstruktiven Möglichkeitsraum aus, in dem verschiedene Rollen und Perspektiven eingenommen werden können, um durch Perspektivwechsel und in Entscheidungssituationen einen Zuwachs an Handlungsmöglichkeiten zu erfahren und zu reflektieren.
Performance-Management umfasst zahlreiche Methoden und Instrumente. Sie zielen zunächst auf die Leistungssteigerung. Diese Methoden werden in der CommitmentHafen Simulation mit den Strategien des Hafens und deren Umsetzung verbunden, damit Performance eine Zielrichtung erfährt. Die CommitmentHafen Simulation greift im Rahmen des Performance Managements Methoden der erfolgreichen Selbstpräsentation, des selbstreflexiven Handelns sowie des Ressourcenmanagements auf. Es werden systematisch Feedbackinstrumente zur Bewertung des Handelns eingesetzt und so die Voraussetzungen für Erfolg im Team geschaffen. Das Interpersonal Performance Management umfasst zukunftsorientierte Konzepte der Personal- und Organisationsentwicklung. Hierzu zählen erfolgreiche Führungsmodelle und Strategien zur Mitarbeitermotivation.
Die CommitmentHafen Simulation kann auch als Tool eingesetzt werden, um Management-Methoden zur Messung, Kontrolle, Steuerung und Optimierung von Leistungen oder Prozessen in Organisationen zu vermitteln. Verhaltenswissenschaftliche Erfolgsfaktoren können dabei ein wichtiger Schwerpunkt sein.
Innerhalb der CommitmentHafen Simulation werden verschiedene Kompetenzbereiche angesprochen und gefördert. Die Methode zielt vor allem auf Schlüsselqualifikationen wie Selbstständigkeit, Verantwortungsbereitschaft, Teamfähigkeit und Kommunikationsfähigkeit, aber auch auf Kreativität und Flexibilität ab.
Welcher Begriff letztlich verwendet wird, sei auch von der jeweiligen Unternehmenskultur abhängig. Manchen sei das Wort "HafenSpiel" zu kindisch und unseriös, deshalb setzten solche Unternehmen eher auf die Begriffe Lernprogramm oder Hafen-Simulation. Anderen wiederum sei „Simulation“ zu theoretisch und sie bevorzugten den Spielbegriff.
Die CommitmentHafen-Methode richtet sich u.a. nach der Maxime „Learning (business) by doing (business)“ und erfüllt vielfältige Voraussetzungen, praxisbezogene Erfahrungen machen zu können. Nicht zuletzt dadurch birgt die Methode ein großes Motivationspotenzial in sich. Eine besondere Rolle spielt hierbei die Verbindung zwischen Lernen und (fiktivem) Handeln. Die Teilnehmer werden dazu veranlasst, fremde Rollen einzunehmen und sich in deren Positionen hineinzuarbeiten. Die Vermittlung von Wissen und Lernen geschieht fast unbemerkt nebenher, darüber hinaus macht diese Rollenübernahme den Teilnehmenden mitunter auch Spaß - ein weiterer motivierender und lernförderlicher Vorteil der Methode.
In der CommitmantHafen Simulation wird immer inhaltliches und beziehungsbezogenes Lernen angesprochen. Insgesamt wird eine möglichst breite Palette an Kompetenzen erlernt. Zum einen lernt der Teilnehmer in Alternativen zu denken, da er in dem CommitmentHafen dazu angehalten wird, welches stets auf ein Resultat angelegt ist. Daraus ergibt sich ein weites Feld an Vorteilen bezüglich dieser Lernmethode. Durch die Methode wird auch das bereichsübergreifende Denken und Handeln gefördert, ebenso wie ein Verständnis für gruppendynamische Prozesse und ihre Auswirkungen. Darüber hinaus wird dem einzelnen Teilnehmer verdeutlicht, welche möglichen Folgen hinter selbst getroffenen Entscheidungen stehen können.
Dadurch wird im besonderen Maße der Umgang mit komplexen Entscheidungssituationen trainiert. Insgesamt werden die Teilnehmer dazu angehalten, auch in schwierigeren Situationen „den Überblick zu behalten“.
Die CommitmentHafen-Methode stellt eine offene Form der Kommunikation dar, daher besteht die Möglichkeit, die einzelnen Aufgaben zu differenzieren und individualisieren. Im Gegensatz zu traditionellen Seminarmethoden können hier zugleich sowohl besonders begabte Teilnehmer gefördert werden, als auch langsamere Teilnehmer zu ihren Erfolgserlebnissen gelangen. Sichergestellt werden muss allerdings, dass jeder Teilnehmer in den Prozess der CommitmentHafen-Simulation mit einbezogen wird. Durch einen reichhaltigen und vielseitigen Medieneinsatz könnte CommitmentHafen zudem auch in diesem Bereich Kompetenzen fördern.
Ein weiterer positiver Aspekt der CommitmentHafen-Methode fußt auf der Rollenverteilung von Lehrendem und Lernendem: Der Lehrende übt keine dominante Rolle aus, als Spielleiter (Hausmeister) agiert
er im Hintergrund. Ziel ist es, dass die Teilnehmer selbst gesteuert denken und arbeiten.
Die CommitmentHafen-Simulation spricht die Teilnehmenden auf vielen verschiedenen Ebenen an, hier wird ein gewisses Maß an inhaltlichen und praktischen Kenntnissen sowie an sozialer Kompetenz vorausgesetzt, das von den traditionellen Trainern bezüglich der Teilnehmer überschätzt werden könnte.
Ebenso behindernd kann die zuweilen nötige Fixierung der einzelnen Spielzüge sein, da dadurch die Spontanität eingeschränkt wird und mitunter die Motivation darunter leidet.
Bezüglich der Einarbeitung in die einzelnen Rollen besteht die Gefahr eines Mangels an Identifikationsmöglichkeiten, oder aber des anderen Extrems, einer Überidentifikation mit der Rolle.
Einige wenige Teilnehmer haben Probleme, sich auf die unbekannten Rollen einzulassen, vor allem, wenn diese aus anderen Lebenswelten als ihrer eigenen stammen. Andere Teilnehmer wiederum steigern sich so in ihre Rolle und das Spiel hinein, dass diese einen nicht angemessenen „Ernstcharakter“ annehmen können. Hier hat es sich in CommitmentHafen-Simulationen, die immer sehr erlebnisnah gestaltet werden, als sinnvoll erwiesen, einen Freiraum einzurichten, in dem jeder aus seiner Rolle aussteigen kann, wenn es zu „hart“ wird.
Experimentelle Ökonomen könnten die CommitmentHafen Simulation unter Laborbedingungen durchführen. Sie lassen Probanden gegen- und miteinander Entscheidungen treffen und beobachten deren Verhalten. Daraus lassen sich Empfehlungen für die Realität ableiten.
Weitere Quellen für die Theorien, die wir beim "CommitmentHafen" anwenden:
In der CommitmentHafen-Simulation übernehmen die Teilnemer Rollen, die jedoch stark formalisiert sind. Sie stehen aber für klar umrissene Positionen und Interessengruppen. Ihr Ziel ist nicht die Empathie mit anderen Rollen, sondern das Kennenlernen von Entscheidungsprozessen und ihrer Handhabung.
Charakteristika der CommitmentHafen-Simulation sind u.a.:
- Erlernen komplexer Zusammenhänge, "gefahrlose" Erprobung von Wissen und Fähigkeiten Praxisbezug, Verstärkung sachbezogener Interessen, z.B. im Team Service Desk und im Team Hafen Service-Management,
- Entscheidungsprozesse in einem "objektiven Konflikt", z.B. Hafendirekor und Techniker,
- Entwicklung von Handlungsstrategien, Fähigkeit zum Taktieren und Kooperieren,
Erhöhung der Fähigkeit zur Kommunikation und Teamarbeit, z.B. bei allen Rollen besonders während der Planungsphase,
- CommitmentHafen hat als Simulationsspiel Modellcharakter. Deshalb gilt:
Reduktion auf einzelne Daten, Strukturen, Handlungsabläufe, z.B, im Team Hafen-Service-Desk und im Team Hafen-Kunden,
- Auswahl relevanter Entscheidungsprozesse, z.B. Service Desk, ITIL-V3-Prozesse usw,
- Kette von Entscheidungen innerhalb der eigenen Gruppe, z.B. im Team Kunden oder Techniker vs in Team Management,
- Entscheidungen zwischen den Konfliktparteien, Entscheidungen über den Konflikt hinaus, z.B, im Team Hafen-Service-Desk und im Team Hafen-Kunden,
- Entscheidungen lösen Reaktionen aus. Die erfordern wiederum flexibles Reagieren, z.B. die Gruppe zieht um, um die Kommunikation zu verbessern,
- Handeln im CommitmentHafen: Analyse von Problemen, Abwägen von Alternativen, Entwicklung von Strategien, Treffen von Entscheidungen,
- Erfahrung rollenabhängiger Interessenperspektiven und systembedingter Entscheidungszwänge, z.B im Team Hafen-Management und im Team Hafen-Techniker.
1) Vorbereitungsphase:
1-1) Bereitstellen von Räumen und Materialien
1-2) Einführung in das Spiel, Spielregeln
1-3) Informationsphase, passives Wissen => aktives Wissen
1-4) Bildung der Spielgruppen
2) Spiel oder Simulationsphase
2-2) Reflexionsphase:
2-2-1) Gruppenmitglieder diskutieren ihre Ziele u. Interessen
2-3) Planung
2-3-1) Entwickeln der Gruppenstrategie
2-3-2) Klärung der Gruppenstrategien, Arbeitstechniken
2-3-3) Entscheidungsfindung
2-4) Nächste Runde
2-4-1) Umstellung vom Handeln zum Denken
2-4-2) Verallgemeinerung von Erkenntnissen
Weitere Reflexionnen:
Diskrepanz zur Wirklichkeit
Methodenreflexion
Beliebte Typologie-Instrumente, die wir im "CommitmentHafen" anwenden, sind:
- David Kolb's learning styles model and experiential learning theory (ELT)
- MBTI (Myers-Briggs-Typen-Indikator)
- Struktogramm (Biostrukturanalyse)
- GPOP (Golden Profiler of Personality, eine neuere Form des MBTI)
- DISG (Dominant, Initiativ, Stetig, Gewissenhaft)
- Insights MDI
- HBDI (Hermann Brain Dominance Instrument)
Im Gegensatz zur bestmöglichen Lösung ist der "Best Practice" lediglich die beste realisierte Lösung. Innerhalb eines Benchmarking-Prozesses wird nicht nach der theoretisch oder technisch besten Möglichkeit gesucht. Der Begriff best practice, auch Erfolgsmethode, Erfolgsmodell oder Erfolgsrezept genannt, stammt aus der angloamerikanischen Betriebswirtschaftslehre und bezeichnet bewährte, optimale bzw. vorbildliche Methoden, Praktiken oder Vorgehensweisen im Unternehmen. Der Begriff wird heute auch allgemeiner für die Erfolgsmethode bzw. bestmögliche Methode verwendet (https://de.wikipedia.org/wiki/Best_practice).
Good-Practice-Lösungen müssen nicht best practice sein, zumal oft schwierig sein kann, die - einzig - beste Lösung zu ermitteln, die alle relevanten Ziele am besten erfüllt, bzw. die "beste" als Vorbild zu verwenden. Erfolgreiche und anerkannte Lösungen lassen sich leichter finden als "beste", sie erfordern nicht die Präzisierung der (Mess-) Kriterien und einen abgesicherten - und damit aufwändigen - Vergleich mit einer Rangfolge. Die Verwendung von "good practice" entspricht deshalb der 80-20-Regel.